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Parkinson von A-Z
Begriff | Definition |
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Familie/ Freunde (Fremdbeitrag) | Familie Der Partner Kleinere Kinder Teenager Erwachsene Kinder Tipps Andere Familienmitglieder und Freunde Auszüge aus: European Parkinson’s Disease Association (EDPA): „REWRITE TOMORROW“ |
Flukationen (Eigenbeitrag) |
Schwankung der Beweglichkeit (Dystonien, Akinesien, Hyperkinesen), die nach längerer Einnahme von L-Dopa auftreten. Im Verlauf eines Tages können sich Phasen von Unbeweglichkeit und von Zittern mehrfach mit Phasen von Überbeweglichkeit abwechseln. Um Fluktuationen zu vermeiden, wird L-Dopa möglichst niedrig dosiert oder in der Frühtherapie durch Dopaminagonisten ersetzt.
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Freezing (Fremdbeitrag) | Ein häufiges Problem bei Parkinson ist das Einfrieren der Bewegung, auch "Freezing" genannt. Dieses Freezing tritt meist erst im späteren Stadium von Parkinson auf und nicht bei allen Betroffenen. Beim Einfrieren ist es dem Betroffenen vorübergehend unmöglich, sich in Bewegung zu setzen. Zum Einfrieren kommt es besonders häufig vor Engstellen wie Türen oder vor anderen Arten von Durchgängen. Aber auch auf freier Strecke ist es Patienten manchmal unvermittelt nicht möglich, in die gewünschte Richtung zu gehen oder eine andere gewünschte Bewegung auszuführen. Ein häufiger Auslöser für das Einfrieren ist Stress; meistens löst sich das Einfrieren nach wenigen Sekunden wieder und die gewünschte Bewegung kann durchgeführt werden. Quelle: gesund.org |
Genetische Untersuchungen (Fremdbeitrag) | Bei familiären Häufungen der Krankheit ist die Durchführung einer Stammbaumanalyse zur Feststellung des eventuellen Vererbungsmusters, eines Gentests zur Dokumentation der Mutation und einer Beratung zur Familienplanung ratsam. Eine genetische Untersuchung empfiehlt sich ferner bei Verdacht auf die Westphal Variante des M. Huntington. Auch eine Spinozerebelläre Atrophie Typ 3 (SCA-3) kann gelegentlich Anlaß zur Verwechslung mit einem Parkinson Syndrom geben. Sie kann durch Nachweis einer expandierten Trinukteotid (CAG) Wiederholung diagnostiziert werden. Quelle: Kompetenznetz Parkinson |
Glutamat (Eigenbeitrag) |
Glutamat ist besonders im Gehirn von zentraler Bedeutung. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist Glutamat für die Bewegungsteuerung, Sinneswahrnehmung und auch das Gedächtnis unabdingbar.
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Honeymoon (Fremdbeitrag) | In den ersten fünf bis zehn Jahren der Erkrankung, der sogenannten «Honeymoon-Phase», kann die medikamentöse Anti-Parkinson-Therapie zu (fast) völliger Symptomfreiheit führen, sodass die meisten Patienten ein annähernd normales Leben führen können. In dieser ersten Krankheitsphase ist die Medikamentenwirkung im Laufe des Tages sehr ausgeglichen, es treten nur sehr geringe oder gar keine Nebenwirkungen auf. Quelle: Parkinson Schweiz |
Hyperkinese (Eigenbeitrag) |
Hyperkinesie ist eine übermäßig gesteigerte Muskelaktivität mit zum Teil unwillkürlich ablaufenden Bewegungen einzelner Körperabschnitte oder des gesamten Körpers.
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Hypersalivation (Eigenbeitrag) |
Vermehrte Speichelproduktion tritt bei Parkinson-Kranken nur scheinbar auf, tatsächlich kommt es aufgrund von Schluckstörungen zu einem vermehrten Herausfließen von Speichel aus dem Mundwinkel.
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Inkontinenz (Fremdbeitrag) | Ein Drittel aller Parkinson-Patienten weist Blasenstörungen auf, welche im Laufe der Zeit als Folge höheren Alters oder längerer Erkrankungsdauer zunehmen. Patienten mit einer Multisystematrophie leiden sogar noch häufiger an Blasenstörungen. Die Blasenentleerung wird durch Neurone der dorsolateralen Brücke sowie im Sakralbereich gesteuert. Im Tierversuch sind zudem dopaminerge Nervenzellen an der Einleitung der Miktion beteiligt. Klinisch klagen die meisten Betroffenen über Nykturie. Möglicherweise ist eine verlangsamte Sphinktererschlaffung für die Miktionsstörung verantwortlich. Außerdem entwickelt sich durch den Verlust der hemmenden Wirkung der Substantia nigra eine Überaktivität des Detrusors. Die verfügbaren Score-Systeme zu Miktionsstörungen können nicht zwischen neurogenen oder prostatabedingten Beschwerden differenzieren. Parkinsonspezifische Therapien von Miktionsstörungen sind nicht etabliert. Üblicherweise werden wie bei anderen neurogenen Blasenentleerungsstörungen Anticholinergika verwandt. Parkinson-Medikamente scheinen dagegen individuell unterschiedliche Wirkungen auf die Blasenentleerung zu haben. Bei unzureichendem Therapieerfolg kann die urodynamische Untersuchung wertvolle Hinweise für die weitere Behandlung geben. (bu) Quelle: Winge, K: Bladder dysfunction in parkinsonism: mechanisms, prevalence, symptoms, and management, Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe: 21 (2006), Seiten: 737-745 |
L-Dopa Test (Eigenbeitrag) | Eines der Hauptkriterien für das Vorliegen eines „klassischen“ Parkinsonsyndroms ist das Ansprechen auf L-Dopa, das im Rahmen eines L-Dopa-Tests überprüft werden kann. Beim L-Dopa-Test handelt es sich um einen pharmakologischen Funktionstest im Rahmen der Basisdiagnostik, er kann jedoch auch im Krankheitsverlauf zur Anwendung kommen, wenn Unklarheit über das Ansprechen auf L-Dopa besteht oder z. B. Symptome aufgetreten sind, die ein atypisches Parkinsonsyndrom nahelegen. Vor Durchführung des Tests sollte zur Verhinderung von L-Dopa-verursachter Übelkeit die Gabe von 3x20 mg Domperidon innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Direkt vor, eine halbe und eine Stunde nach der Gabe einer standardisierten L-Dopa-Dosis (im Regelfall 200 mg L-Dopa als lösliche Tablette, z.B. 2 Tbl. Madopar LT) wird dann die motorische Befindlichkeit anhand des motorischen Teils III der UPDRS (Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) beurteilt. Der Test ist als positiv zu bewerten, wenn im UPDRS III eine Verbesserung von mind. 30% zu dokumentieren ist. Unter Umständen kann die Testdosis auch auf 3 Tbl Madopar LT erhöht werden. Alternativ kann (seltener) auch der Apomorphin-Test durchgeführt werden. Hierfür wird ebenfalls nach einem festen Schema Apomoprhin in aufsteigenden Dosierungen (beginnend mit 1-2 mg) subcutan in die Bauchdecke gespritzt. Wir danken Herrn Professor Doktor Björn Hauptmann, Stellvertretender Chefarzt Neurologisches Zentrum Klinik Bad Segeberg |
Medikamente (Eigenbeitrag) | Die Behandlung von Parkinson bedarf einer lebenslangen medikamentösen Therapie. Oft werden mehrere unterschiedliche Medikamente verordnet, die in ihrer Wirkungsweise aufeinander abgestimmt sein müssen. Im Laufe der Jahre müssen die Medikamente der fortschreitenden Erkrankung angepasst werden. Welche Arten von Medikamenten gibt es? L-Dopa Levodopa = L-3,4-Dihydroxyphenylalanin COMT-Hemmer, Substanzen: Entacapon, Tolcapon COMT = Catechol-O-Methyl-Transferase MAO-B-Hemmer Substanzen: Selegilin Dopamin-Agonisten NMDA-Rezeptor-Antagonisten Anticholinergika Wir danken Herrn PD Dr. Jörg Spiegel vom Universitäsklinikum Saarland für die fachliche Prüfung dieses Artikels. |
Medikamentös verursachtes Parkinson Syndrom (Eigenbeitrag) | Manche Medikamente beeinflussen direkt oder indirekt den Stoffwechsel und die Wirkung von Dopamin im Gehirn. Ihre längerfristige Anwendung kann unter Umständen ein Parkinson Syndrom verursachen. Zu diesen Medikamenten zählen: - Neuroleptika (z.B. Haloperidol), die zur Behandlung von Halluzinationen und Verwirrtheit eingesetzt werden Die medikamentös-induzierten Parkinson Syndrome bilden sich nach Absetzen der entsprechenden Medikamente in der Regel wieder zurück. |
Morphologische Bildgebung (Eigenbeitrag) |
Verfahren zur morphologischen Bildgebung sind im Rahmen der Diagnostik des MP bei typischer Klinik und gutem therapeutischen Ansprechen nicht nötig. Allenfalls sind sie zum Ausschluß anderer Ursachen des Parkinson Syndroms wertvoll. Im CT lassen sich Hydrocephalus, Raumforderungen, lakunäre Infarkte im Basalganglienbereich und Basalganglien-Kalzifikationen (Fahr Syndrom, Hypoparathyreoidismus) nachweisen. Im MRT zeigen sich (u.U.) im fortgeschrittenen Stadium charakteristische Befunde bei MSA (Hypointense Areale im und hyperintenser lateraler Rand des Putamen (T2), Atrophie des Putamen und Atrophie von Pons und Kleinhirn bei MSA-C) und PSP (Atrophie des Mittelhirns).
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Multi-System-Atrophie (MSA) (Fremdbeitrag) | Die Multi-System-Atrophie (MSA) ist eine degenerative Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Dabei sterben spezielle Nervenzellen in bestimmten Bereichen des Gehirns ab. In welcher Weise sich die Erkrankung äußert, hängt davon ab, welche Hirnregion von den Schädigungen betroffen ist. Häufig leiden Personen mit einer Multi-System-Atrophie an Bewegungsstörungen, Problemen bei der Blasenentleerung, niedrigem Blutdruck (Hypotonie) oder auch an Symptomen, die denen der Parkinson-Krankheit (Schüttellähmung) ähneln. Die kognitiven Fähigkeiten wie Merkfähigkeit, Denken und Orientierung bleiben dagegen bei der MSA erhalten. Wegen dieser Symptomvielfalt glaubte man früher, es handele sich um unterschiedliche Erkrankungen. Heute werden die folgenden Unterformen zur Multi-System-Atrophie zusammengefasst: Shy-Drager-Syndrom (MSA-SDS), Striato-Nigrale Degeneration (MSA-SND) Olivo-Ponto-Zerebelläre Atrophie (MSA-OPCA). Diese Krankheitsbilder beschreiben alle den Abbau bestimmter Nervenzellen in speziellen Hirnregionen. Vor allem Menschen ab dem sechsten Lebensjahrzehnt sind von der Multi-System-Atrophie betroffen. Dagegen wurde vor dem 30. Lebensjahr noch kein MSA-Fall registriert. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig. Weder eine familiäre Häufung der Multi-System-Atrophie noch eindeutige äußere Risikofaktoren sind bekannt. Wie äußert sich eine Multi-System-Atrophie? Die Multi-System-Atrophie kann sich durch Parkinson-Symptome, sogenannte Autonome Störungen oder Funktionsstörungen des Kleinhirns äußern. Sie schreitet kontinuierlich fort, wobei die unterschiedlichen Krankheitszeichen zunächst einzeln, im weiteren Verlauf auch parallel auftreten können. Parkinson-Symptome, die typischerweise bei einer Multi-System-Atrophie auftreten, sind: verlangsamte Bewegungen, Steifigkeit der Muskulatur sowie Sprech- und Schluckstörungen. Im Vergleich zur Parkinson-Erkrankung schreiten die Symptome bei der Multi-System-Atrophie wesentlich rascher fort. An dem für die Parkinson-Krankheit typischen Ruhezittern (Ruhetremor) leiden Patienten mit einer Multi-System-Atrophie jedoch nur selten. Funktionsstörungen des Kleinhirns (Zerebelläre Ataxie): Das Kleinhirn ist für den koordinierten Ablauf von Bewegungen zuständig. Die Multi-System-Atrophie verursacht Schäden dieses Hirnteils, entsprechend treten Bewegungsstörungen auf. Vor allem die Koordination des Gangs ist stark gestört. Autonome Störungen: Zu den autonomen Störungen bei einer Multi-System-Atrophie zählen Schwindel und Benommenheit, Erektionsstörungen sowie Störungen der Blasenentleerung. Häufig ist auch die Blutdruck-Regulation beeinträchtigt. Vor allem nach dem Aufstehen sinkt der Blutdruck deutlich ab. In einigen Fällen geht die Multi-System-Atrophie auch mit Schlafproblemen oder Depressionen einher. Autonome Störungen treten oft schon Jahre vor den Bewegungsstörungen auf. Diagnose: Wie wird eine Multi-System-Atrophie diagnostiziert? Das Erscheinungsbild der Multi-System-Atrophie ist sehr komplex, daher ist eine zuverlässige Diagnose – vor allem zu Beginn der Erkrankung – schwierig. Wichtige Informationen erhält der Arzt durch eine sorgfältige Befragung des Patienten (Anamnese). Treten autonome Störungen und Bewegungsstörungen gemeinsam mit Parkinson-Symptomen auf, ist die Diagnose der Multi-System-Atrophie wahrscheinlich. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Parkinson-Symptome schnell voranschreiten und schlecht oder gar nicht auf Medikamente ansprechen. Zusätzlich durchgeführte Untersuchungen dienen vor allem dazu, andere Krankheiten als Ursache auszuschließen. Einen konkreten Verdacht auf eine Multi-System-Atrophie liefern die Symptome erst bei fortgeschrittener Erkrankung. Bildgebende Untersuchungsmethoden wie die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) stützen die MSA-Diagnose. Letzten Endes kann nur eine Untersuchung des Gehirns verstorbener Patienten eine endgültige Diagnose liefern. Behandlung: Wie kann eine Multi-System-Atrophie behandelt werden? Die Multi-System-Atrophie kann nicht geheilt werden. Auch gibt es bisher keine Behandlung, durch die der Krankheitsverlauf verlangsamt werden kann. Alle therapeutischen Maßnahmen beschränken sich daher auf die Milderung der Symptome, um die Lebensqualität der Betroffenen so weit wie möglich zu erhalten. Prognose: Wie ist die Prognose bei einer Multi-System-Atrophie? Die Multi-System-Atrophie ist nicht heilbar. Die Symptome können teilweise gelindert werden, aber es ist bisher nicht möglich, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Nachdem die Diagnose gestellt wurde, beträgt die mittlere Überlebenszeit rund neun Jahre. Letztlich sterben die Patienten an den Folgen der Krankheit. Häufigste Todesursache bei der Multi-System-Atrophie ist eine Lungenentzündung (Pneumonie) infolge der mangelnden Bewegungsfähigkeit. Vorbeugung: Wie kann man einer Multi-System-Atrophie vorbeugen? Der Multi-System-Atrophie lässt sich nicht vorbeugen, da die Ursachen der Krankheit unbekannt sind. Für Betroffene ist eine gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung empfehlenswert. In jedem Fall führen Gifte wie Alkohol und Nikotin zu einer Verschlechterung der Symptome. Daher ist es ratsam, vollständig darauf zu verzichten. Quelle: Medproduction.de |
Mutterkornalkaloide (Fremdbeitrag) | Mutterkornalkaloide sind Produkte des in Getreideähren wachsenden Pilzes Claviceps purpurea. Mutterkornalkaloide sind Derivate der (+)-Lysergsäure und besitzen ein Ergolin-Grundgerüst. Die Wirkung ist je nach Substanz sehr unterschiedlich, es werden Affinitäten zu dopaminergen, alpha-adrenergen und serotoninergen Rezeptoren beobachtet. Mutterkornalkaloide werden zur Therapie von Migräne und Morbus Parkinson eingesetzt. Quelle: Pharma Wicki |